Montag, 24. Mai 2010

Reisebericht Indonesien

09.06.2010
Morgens gegen 06.00 h kam ich in Frankfurt an. Mit dem Zug ging es dann zurück. Was eine Reise!


08.06.2010
Mein Flieger ging um 16.20 h nach Bangkok und von dort weiter nach Frankfurt. Also hatte ich theoretisch noch den Vormittag, um etwas durch die Stadt zu gehen. Aber erstens kannte ich die nähere Umgebung schon, zweitens wollte ich noch die Koffer packen und drittens hatte ich irgendwie keine große Lust mehr was zu machen. Also packte ich gemütlich die Koffer, fuhr gemütlich mit dem Bus zum Flughafen, wartete gemütlich am Flughafen, checkte gemütlich ein und setzte mich dann gemütlich in den Notausgangssitz und verschlief den gemütlichen Flug.

07.06.2010
Heute nehme ich einen Minibus, um zum Partner zu kommen über den ich den Wagen angemietet hatte. Mit einem Mal umsteigen (zum Glück half mir der Kartenverkäufer und sagte mir, wo ich umsteigen musste und welchen Bus ich nehmen musste) kam ich nach einer Stunde beim Partner an. Wir besprachen die erlebte Reise und auch Planungen für die Zukunft. Für den Nachmittag organisierte er für mich nochmal einen Wagen und ich fuhr zum etwas ausserhalb von Jakarta gelegenen Freilichtmuseum. Hier sind Gebäude von allen Inseln ausgestellt. Leider war der Park an manchen Stellen etwas heruntergekommen und auch die Häuser fast alle zu, so dass ich die verschiedenenen Gebäudetypen nur von aussen bewundern konnte. Es ist schon erstaunlich, welche Vielfalt die traditionelle indonesische Architektur hat. Das macht Lust auch die anderen Inseln zu besuchen.
Anschließend brachte mich der Fahrer zu meinem Hotel zurück, wo es dann auch schon dunkel wurde.


06.06.2010
Gegen 07.00 h kam ich in Jakarta an. Bei der Taxisuche kamen schon die ganzen Taxifahrer auf mich zu und wollten mich gegen eine Gebühr von 40.000 Rupien zum Hotel fahren. Da dies wesentlich zuviel war lachte ich nur und sagte, dass ich nur mit Taxameter fahre. Darauf ließen sich die Taxifahrer aber nicht ein und ich marschierte also weiter bis ich einen Taxifahrer fand, der es mit Taxameter machte. Die Fahrt kostete mich dann "nur" 20.000 Rupien.
Im Hotel musste ich erst einmal etwas warten, da ich erst gegen 13.00 Uhr mein Zimmer belegene konnte. Also frühstückte ich und lief dann etwas durch die Gegend. Ich kam auch am Planetarium vorbei und dachte mir: Wieso nicht?
Im Eingangsbereich sah ich dann erst nur indonesische Beschriftungen. Ich versuchte dann jemnanden zu finden, der englisch sprach um herauszufinden, ob der Besuch auch für nicht Indonesisch-Fähige interessant ist. Leider finde ich niemanden, der englisch kann. Als dann auch noch eine Schulklasse nach der anderen eintrifft gehe ich lieber wieder raus.
Nach dem Einchecken im Hotel lasse ich den Nachmittag recht faul vergehen.


05.06.2010
Nachdem ich, wenig erstaunlich, gut geschlafen habe verbrachte ich den Vormittag damit, durch Malang zu bummeln. Im Zentrum waren dann auch 2 Kirchen zu sehen, ein Zeichen, dass in dieser Stadt doch ein paar Christen leben. Um 16.30 h ging dann der Zug nach Jakarta.
Ich hatte ja einiges über die Züge auf Java gelesen und das war in der Regel immer positiv. Trotzdem war ich etwas skeptisch, denn besser als erwartet heißt ja noch nicht gut.
Und die erste Nachricht beim Ticket kaufen war auch gleich, dass es nur Liegesessel gibt. Doch ich wurde positiv überrascht. Der Zug war pünktlich, sauber, die Sitze waren komfortabel und das Personal sehr freundlich. Der Zug konnte sich auf jeden Fall mit der Deutschen Bahn messen.
Die großen Unterschiede lagen an der Mentalität der beiden Länder. Im Zug wurde das Licht abends nicht ausgemacht. Das störte mich nicht.
Alle 5 Minuten kam jemand vorbei und bot Abendessen oder Snacks an. Am Morgen lief sogar jemand mit Spielzeug zum Verkauf rum. Das störte nich auch nicht.
Es lief ein großer Fernseher, so wie in älteren Flugzeugen. Da störte mich, dass es nur auf indonesisch war. ;-)
Was jedoch gewöhnungsbedürftig war, ist das indonesische Verlangen immer Trubel um einen herum zu haben. So wurde auch mitten in der Nacht Kaffee angeboten, und zwar nicht leise, sondern es rief jemand immer wieder Kofi, Kofi, Kofi. Das war etwas nervig, doch trotzdem konnte ich etwas schlafen.
Damit hatte ich alle möglichen Fortbewegungsmittel in Indonesien ausprobiert:
Mietwagen mit Fahrer (komfortabel aber auch am teuersten)
Bus (je nach Bus auch komfortabel oder einfach nur zu warm, Kontakt zu indonesischen Mitfahrern wahrscheinlich)
Minibus (bemo - unter Umständen zeitraubend, preiswert und hervorragend um in entlegene Gebiete zu kommen)
Ojek (in Städten bestimmt nicht ganz ungefährlich, sind in entlegenen Gebieten die Rücksitze auf Mototrrädern die schnellste Fortbewegungsmöglichkeit)
becak (Fahrradrikscha - günstig aber auch recht langsam, nur sinnvoll in Städten)
Bajaj (so was wie eine motorisierte Rikscha, habe ich ausgelassen)

Insgesamt eine interessante Vielfalt!



04.06.2010
Gegen 01.30 h wurde ich geweckt. Ich trank etwas Tee, aber auf die angebotenen Toasts verzichtete ich. Mit Taschenlampen ging es dann los: 1.100 hm auf 2 Kilometer. Angesetzte Zeit: 3.30 h.
Es ging auch ziemlich zügig steil bergauf, aber auf einem „normalen“ Wanderweg, so dass wir flott vorankamen. Recht bald waren wir an der Waldgrenze angekommen. Gerade rechtzeitig machte meine ausgeliehene Taschenlampe schlapp. Doch zum Glück war Halbmond und auf dem nun folgenden Weg war Licht nicht mehr so notwendig. Es wurde nun sandig und für alle 2 Schritte rutschte man einen zurück. Nur selten war mal fester Boden, so dass ich auf der Strecke zum Gipfel nur sehr mühsam vorankam. Immer wieder blieb ich stehen und dachte ich sei besonders langsam, aber nach 3h 15 min war ich auf dem Gipfel. Es wurde auch schon hell.
Als erstes musste ich allerdings noch einen Pullover und eine Jacke anziehen, denn es waren geschätzte 5°C. Als erstes blickte ich in den Krater eines der gefährlichsten Vulkans Indonesiens. Erst letztes Jahr war er ausgebrochen. Zudem sollte man ab 08.00 h wieder absteigen, da er dann giftigen Dampf ausstößt. Ein Vulkanologe war durch diese Dämpfe schon gestorben.
Doch im Moment war die Luft noch frisch. Zu frisch für die Indonesier.
Der nächste Blick galt dem Massiv nördlich des Semeru mit Blick auf den Bromo und den Weg, den ich gekommen war. Ich war froh, dass ich am Vortag dem Bromo gemacht hatte, denn heute lag er im Nebel. Von hier oben war es klasse anzuschauen...
Was beim Aufstieg mühsam war, sollte beim Abstieg umso einfacher sein. Die Sandfläche konnte man recht einfach hinunter marschieren, so dass der Abstieg zur Waldgrenze nur 20 min ging.
Am Basecamp gab es dann erst eine einstündige Pause inkl. Frühstück. Dann begannen die 21 km Rückweg.
Es ging zunächst zum See des Vortages zurück. Was ich am Vortag nicht mehr hatte, einen schönen, sonnigen Blick auf den Semeru hatte ich dafür heute beim Zurückschauen.
Vom See nahm ich dann einen anderen Rückweg. Leider zog sich das Wetter zu und ich hatte auf dem Weg nicht die erhoffte Aussicht. Dennoch kreuzte ein Affe den Weg, immerhin etwas.
Im Ort zurückgekommen war ich überrascht, dass es erst 13.00 h war. Aber ich war ja schon 11 h Stunden unterwegs.
Die Frau des Reiseleiters kochte mir dann noch ein Mittagessen und dann ging es mit einem Ojek zurück nach Cemoro Lawang. Ich hatte Glück, denn kurz darauf fuhr ein Minibus nach Probolinggo.
Der Busfahrer bekam immer zugerufen, wo Leute mitfahren wollten, so dass er dann einen kleinen Abstecher machte, um diese Leute abzuholen.
Die Fahrt nach Probolinggo dauerte so zwar recht lange, doch das System ist wirklich gut.
In Probolinggo wurde ich dann direkt beim Busterminal raus gelassen, so dass ich den Bus nach Malang auch gut ohne große Wartezeit nehmen konnte.
Gegen Abend kam ich dann in Malang an und nahm dann ein Taxi zum Hotel.



03.06.2010

Heute heißt es wieder früh aufstehen. Um 04.00 h früh ist die Abfahrt zum Aussichtspunkt des Mt. Bromo. Mit Jeeps geht es durch den Krater und dann steil hinauf auf den Mt. Pananjakan.
Um 05.15 wird es dann heller und die Landschaft wird sichtbar. Mit zunehmenden Licht wird die Landschaft immer schöner. Die Aussicht ist echt wahnsinnig schön und die große Fotografiererei beginnt. Um 06.30 h geht es dann weiter zum Mt. Bromo, dem kleinsten der „Hügel“, trotzdem der namengebende. Am Parkplatz warten schon unzählige Pferde um Lauffaule zum Fuße des Mt. Bromo zu bringen. Von dort muss aber dann jeder die Stufen hoch gehen, insgesamt 253. Von oben hat man die zweite tolle Aussicht des Tages. Nachdem man dort die Landschaft auf sich hat wirken lassen geht es dann zum Frühstück.
Da ich erst um 10.00 h vom Hotel weg kam, hatte der Hotelbesitzer arrangiert, dass der Ojek-Fahrer, der mein Gepäck nach Panu Rane bringt auch mich anschließend ein Stück mitnimmt, damit ich beim ersten Zeltplatz am See auch vor Sonnenuntergang ankomme. Also lief ich los. Nachdem ich 10 km durch die herrliche Caldera bei schönstem Wetter gelaufen war, lud mich der Ojek-Fahrer auf und brachte mich nach Panu Rane zum Guide. Er erzählte mir dann aber, dass die Tage ganz anders verlaufen. Am selben Tag noch sollte es zum Basecamp gehen, insgesamt 15 km. Am nächsten Tag dann der Aufstieg und Rückkehr nach Ranu Pane. Es beruhigte mich, dass die lange Tagesetappe am Schluss wegfiel, aber ich hatte für zwei Tage mit dem Guide bezahlt. Nach einem längeren Gespräch einigten wir uns auf das Programm mit dem Guide. Ich würde den teuren Jeeptransport am Ende nach Malang nicht nehmen, sondern mit ojeks zurück nach Cemoro Lawang fahren. Dafür würde er mir 60 Euro erstatten. Nachdem ich nun auch die Preise für Guide und Träger kannte, merkte ich, dass ich trotzdem sehr überteuert bezahlt hatte. Aber ich wollte mich nicht ärgern, sondern die Wanderung genießen. Es ging dann zunächst durch dichten Wald recht steil bergauf. Es kamen mir auf dem Weg auch zahlreiche Dorfbewohner entgegen, die im Wald arbeiteten. Am höchsten Punkt gab es dann schon eine sehr schöne Aussicht, die dritte an diesem Tag. Es ging dann steil bergab auf -für diese Jahreszeit- ungewöhnlich glitschigem Boden, aber es war trotzdem noch gut machbar. Bald darauf kamen wir an den See, wo wir eine kurze Mittagspause machten. Über zwei Bergrücken und weitere schöne Landschaften ging es dann zum Basecamp, welches wir gegen 17.00 h erreichten.Kurz vorher hatte ich aber noch an einer Rast eine sehr nette Unterhaltung mit drei indonesischer Städtern. Beim Zeltaufbau kam dann allerdings die nächste Überraschung: der Reißverschluss der Eingangsklappe ging nicht ganz zu. Lediglich eine Klappe mit zwei Klettverschlüssen sollte den Eingang zuhalten. Ich hatte da meine Zweifel. Ich erwartete eine feuchte und ungemütliche Nacht und diese Erwartungen wurden vollständig erfüllt. Denn das Wetter während meiner Reise war ungewöhnlich für die Jahreszeit. Die Regenzeit hatte sich noch nicht komplett verabschiedet. Nach dem Abendessen bin ich nach zwei kurzen Nächten recht schnell im Zelt verschwunden. Kurz danach fing es auch zu regnen an, zunächst aber noch etwas schwächer. Das Zeltinnere blieb erstaunlich trocken. Doch dann kam der richtige Regen und der kam heftig. Das Zeltinnere wurde sehr feucht. Die Guides und Träger (auch die der anderen Wanderer) hatten sich in der Schutzhütte zum Schlafen gelegt. Die Hütte war aber in keinem guten Zustand. Zwei der Räume standen unter Wasser und in den beiden anderen lagen sie mit dem ganzen Gepäck eng an eng. In einer Ecke des Raumes brannte ein größeres Feuer. Entsprechend verraucht war das Zimmer. Da zwischen dem Wellblechdach und den Mauern aber ein Meter frei war, konnte der Rauch einigermaßen abziehen. In dieses Lager zog ich dann um. Alle lachten als ich mit dem durchnässten Schlafsack ankam und um Asyl bat. Das Gepäck wurde zusammen geschoben und plötzlich war auch für mich noch ein Platz da. Allerdings war es ziemlich verraucht. Es war eine kurze Nacht. Um 02.00h sollte der Aufstieg beginnen.

Heute heißt es früh aufstehen. Um 04.30 bekomme ich Frühstück und um 05.00 h beginnt der Transfer auf dem Rücksitz eines Ojeks (motorisiertes Zweiradtaxi) geht es zum Nationalparkeingang des Ijen-Kraters. Der Eintritt kostet 15.000 Rupien, Fotoerlaubnis 30.000 Rupien und wer filmen möchte darf 125.000 Rupien hinlegen. Ich bezweifel, dass das Geld wirklich dem Park zugute kommt. Die Wanderung beginnt, es sind 3 Kilometer bis zum Krater. Der erste Kilometer gemütlich steigend, der zweite steiler und der dritte dann wieder gemütlicher. Leider sieht es nicht so aus, als wenn das Wetter mitspielt. Am Vortag soll es stark geregnet haben, so dass vom Krater nicht viel zu sehen gewesen ist. Beim Aufstieg ist auch die Sicht sehr eingeschränkt durch Nebel und Regen. Es kommen mir regelmäßig Einwohner aus dem Dorf entgegen, die auf Ihrer Schulter zwei Körbe transportieren, in denen etwas transportiert wird, was wie gelber Styropor aussieht. Spätestens beim Versuch die Körbe zu heben wurde einem klar, dass es etwas sein musste. Die Körbe waren verdammt schwer, ich bekam sie nicht gehoben. Das Material war Schwefel, welches die Einwohner des Dorfes im Krater sammeln und dann verkaufen. Für kosmetische Zwecke. Dafür bekommen sie 2000 Rupien pro Kilogramm, also umgerechnet 20 Cent. Kein Wunder, dass sie fragen, ob man ein Foto von ihnen machen möchte gegen Bezahlung. Anstatt Geld nehmen die allerdings auch eine Zigarette als Bezahlung. So können sie wenigsten ein kleines bisschen ihren Verdienst aufbessern. Am Krater angekomen kam die Sonne raus und zum Vorschein kam ein herrlicher Krater mit einem See. An einer Stelle unten am See rauchte es und man sah die Dorfbewohner von dort ihren Schwefel holen. Ich ging runter, um mir das ganze etwas genauer anzusehen. Auf diesem engen Weg hatten auch eindeutig die Schwefelarbeiter mit ihren schweren Lasten Vorrang. Ausweichen muss immer der Tourist und man wird auch mal angeschnauzt, wenn man mal nicht schnell genug ausweicht, weil man nicht aufgepasst hat. Dafür habe ich vollstes Verständnis. Unten angekommen sieht man dann das „Schwefelwerk“. Mit Motoren und per Hand wird der Schwefel abgebaut. Das Ganze immer im Einzugsbereich einer massiven Schwefelwolke. Unten konnte man sich auch mal die Schultern der Arbeiter anschauen. Alle kaputt. Für ein Hungerlohn wird hier unter schwersten und ungesunden Bedingungen gearbeitet. Am Tag macht jeder Arbeiter maximal zwei Gänge. Mehr ist nicht drin und die Gesundheit geht trotzdem kaputt. Beeindruckt von der Landschaft und nachdenklich über die Arbeitsbedingungen stieg ich wieder zum Kraterrand hoch, wo ich am Krater etwas entlang ging. Das Wetter verschlechterte sich und ich konnte nur noch kurz einen Blick auf die Küste werfen. Bali konnte ich nicht sehen, was bei gutem Wetter möglich sein soll. Zurück beim Hotel packte ich dann wieder meine Koffer und der Fahrer fuhr mich auf der elenden Straße zum Ijen-Krater zurück nach Bondowoso. Für etwa 30 Kilometer benötigten wir etwa 150 Minuten. Von dort ging es dann durch schöne Landschaften westwärts Richtung Bromo. Die Landschaft um Bondowoso war allerdings so vielversprechend, dass ich mir diese bestimmt mal genauer anschauen werde. Die Fahrt nach Cemoro Lawang verlief dann relativ ereignislos und in Cemoro Lawang, dem Startpunkt für Touren zum Vulkan Bromo hatte man dann schon einen ersten, fabelhaften Blick auf die Vulkanwelt des Mt. Bromo. Am Abend erkundigte ich mich dann über die Tour auf den Gunung Semeru, dem höchsten Berg Javas (3.676 m). Die Aussage war: erster Tag 31 km, nachdem man morgens schon eine Tour gegen 04.00 h mit Jeeps zum Aussichtspunkt gemacht hatte und den Mount Bromo bestiegen hatte. Zweiter Tag: 24 km bis zum Basecamp. Dritter Tag: Um 02.00 h Besteigung des Semeru, dann Rückkehr nach Panu Rane, von wo man aus mit einem Jeep nach Malang gebracht wird. An diesem Tag, zusätzlich zum Aufstieg 37 km. Ich bekam starke Zweifel, ob die Entscheidung die Tour zu buchen, die richtige gewesen war. Da ich aber zeitlich noch etwas Spielraum hatte, dachte ich mir im Notfall den letzten Tag in zwei Tage zu splitten. Zelte hatten wir ja dabei. Erst am nächsten Tag sollte ich lernen, dass man oft besser solche Touren im Voraus bei einer Agentur bucht, denn vor Ort sitzen die am längeren Hebel. Man will ja die Tour machen und die wissen das. Hätte ich die Tour im Voraus bei meiner Partneragentur vor Ort gebucht hätte ich sicher weniger Geld bezahlt.

01.06.2010
Heute ging die Fahrt weiter nach Osten. Es war eine lange Fahrt, aber wir kamen häufiger an der Küste vorbei und auch das Inland war vielversprechend. Bei Situbondo ging es dann ins Inland und auf einer ziemlich üblen Piste zur Unterkunft. Wir benötigten für ca. 30 km etwa 3 Stunden. Im Dunkeln kamen wir an und ich bezog das Zimmer im Gästehaus der Kaffeeplantage. Ein sehr einfaches Abendessen beschloss den Abend. Am nächsten Tag sollte es früh raus gehen.

31.05.2010
Heute besuchte ich den Sultanspalast, oder Kraton. Der holländische Einfluss war unverkennbar. Trotzdem gab es auch genug indonesische Elemente. Dennoch enttäuschte mich der Kraton etwas. Ich hatte von einem Sultanspalast etwas mehr erwartet. Vor allem, nachdem der Wasserpalast wirklich schön und interessant gewesen war.
Trotzdem sollte man ihn sich anschauen und Jogja hat so viel zu bieten, dass die Stadt in sehr schöner Erinnerung zurückbleibt.
Nächster Programmpunkt war Solo. Der Kraton von Solo soll im Vergleich zu Jogja nicht so toll sein, also ersparte ich ihn mir. Stattdessen wollte ich mir einen weiteren Palast anschauen. Dieser sollte bis 14.00 Uhr aufhaben, doch um 12.00 Uhr war er dann doch leider schon zu.
Ich entschied mich dann kurzentschlossen schon Richtung Osten zu fahren, um die geplante Fahrtstrecke nach Bromo am nächsten Tag zu verkürzen. Während der Fahrt entschied ich nochmals um und beschloss mit der gewonnenen Zeit den Ijen-Krater zu besichtigen. Also bogen wir nicht nach Malang ab, sondern fuhren Richtung Osten weiter. In Jombang machten wir dann Etappenstopp. Auf der Suche nach einem Internetcafé bemerkte ich, dass in dieser Stadt keinerlei Englisch gesprochen wird, und dass Internet auch nicht so weit verbreitet ist. Ich fand dann ein Internetcafe, welches aber auch gleichzeitig eine Reparaturwerkstätte für alte Computer war.
Der Online-Computer war demzufolge auch eine Computer älteren Datums, wohl ein paar Jahre später als der C64.
Anschließend ging ich dann früh ins Bett. Im Ort konnte ich eh nichts machen, und es war auch eine längere Fahrt geplant.

30.05.2010
Morgens um 06.00 h bin ich schon beim Tempel, in der Hoffnung das schöne Morgenlicht einzufangen und evtl. den Menschenmassen zu entgehen.
Beides klappte nicht. Also setzte ich mich auf eine Bank und wartete zumindest auf schönes Licht. Prompt saß ein Indonesier neben mir, ein pensionierter Lehrer und wir kamen ins Gespräch. So unterhielten wir uns eine halbe Stunde, unter anderem auch über die Wirtschaftskrise.
Das ist das Angenehme an Indonesien. Man kommt mit den Leuten ins Gespräch, und das völlig zwanglos. Einfach nur nett plaudern.
Als dann die Sonne rauskam ging ich los die schönen Reliefs und andere Details dieses schönen Tempels einzufangen. Er ist nicht zu Unrecht Weltkulturerbe.
Und auch hier widerfuhr mir das, was ich beim Tempel Cangkuang erlebt hatte. Die Indonesier wollten mit mir fotografiert werden. So wie mit allen anderen westlichen Besuchern auch.
Hinzu kam, dass die Schulklassen die Aufgabe bekommen hatte mit den westlichen Touristen ein kleines Interview zu führen.
Manche jammern darüber, dass man dauernd angesprochen wird auf einem Foto zu posieren.
Aber erstens will ich ja auch Fotos von den Menschen, also "muss ich es über mich ergehen lassen", dass auch ich mal das Fotomotiv bin.
Zweitens macht es auch Spaß, und so häufig ist es dann auch wieder nicht.
Nach Borobodur, wofür ich mir 4 Stunden Zeit gelassen hatte, fuhr ich dann nach Yogyakarta, oder Jogja, wie hier alle sagen.
Da der Kraton (der Sultanspalast) nur vomittags auf hat, ging ich gemütlich durch die Stadt. Dabei traf ich auf alte Gesichter. Eine der Holländerinnen aus dem Pagandaran-Nationalpark schlenderte auch auf dem Batik-Basar herum. Java wird halt fast immer von West nach Ost bereist. Da läuft man sich dann doch ab und zu über den Weg.
Jogja macht einen schönen Eindruck. Bisher hatten mir die javanischen Städte ja nicht so gefallen, aber Jogja hat Flair. Der Einfluss der Holländer ist auch ganz stark zu spüren.
Ich kam dann schließlich am Wasserpalast vorbei, der mir sehr gut gefallen hatte. Hier sind zwar noch einige Reparaturarbeiten nötig, aber der Palast ist auch so sehr schön.
Den Abschluss des Abends bildete dann eine javanische Tanzvorführung im Theater.
Die Vorführung ist sicher etwas gewöhnungsbedürftig, da wir mit der Kultur nicht so viel am Hut haben, aber einschläfernd, wie sie auf einen aus der parallel zuschauenden Gruppe wirkte war es dann doch nicht. Ich fand es sogar ganz interessant und es gab auch einige nette Überraschungselemte.
Fazit: Wer sich für die Kultur Javas oder Indonesiens interessiert, dem ist die Vorführung anzuraten.
Wer nur die Sehenswürdigkeiten sehen möchte, der wird hier vermutlich keine Freude daran haben.

29.05.2010
Auch heute war vom Vulkan nichts zu sehen. Wir fuhren dann recht zuegig zum Dieng-Plateau. Von Wonosobo aus sollte die Strecke auch recht dramatisch werden. Es ging zum Teil recht steil bergauf, links und rechts Terrassenfelder, allerdings nicht Reis sondern Gemuese verschiedenster Art. Leider regnete es noch und die Wolken waren recht niedrig, so dass die Bergkulisse nicht zu sehen war.
Auf dem Plateau schaute ich mir die Tempel von Arjuna an. Sie waren noch nicht wirklich spektakulaer, aber geschichtlich von grosser Bedeutung. Von den Tempeln ging ich dann weiter zum Krater Sikilang, an dem es aus allen Spalten nach Schwefel roch. Ich bestieg etwas den Berg um bessere Bilder zu machen (sofern es bei dem Wetter ueberhaupt ging) und um zu sehen, wo der in meiner Karte skizzierte Wanderweg begann. Ich fand den Wanderweg und ging dann etwa eine Stunde zum Ort zurueck. Es war ein wirklich schoener, ruhiger Weg, allerdings war noch immer nicht viel von der Aussicht zu sehen. Im Gegenteil, es fing sogar staerker zu regnen an. Bei Sonnenschein muss die Sicht hier oben spektakulaer sein.
Aufgrund des Wetters beschloss ich einen weiteren Kratersee nicht zu besuchen, da der Weg sehr steil und bei Regen sehr glitschig sein soll.
So fuhr ich wieder die dramatische Strecke nach Wonosobo runter und quartierte mich dann in Borobodur ein. Ich hoffte auf besseres Wetter fuer den fruehen Besuch bei diesem sehr sehenswerten UNESCO-Welterbe.

28.05.2010
Die Wanderung in den Nationalpark beginnt um 08.00 Uhr morgens. Mit mir sind noch drei junge Hollaenderinnen (Hollaender bilden glaube ich 90% der Besucherzahlen hier). Wir werden als Beisitzer auf einem Motorrad nach und nach zum Startpunkt der Wanderung gebracht.
Ich war da mit einer der Hollaenderinnen, als ploetzlich 3 Busse ankamen mit indonesischen Touristen. Ich dachte mir: ach du meine Guete, die wollen doch hoffentlich nicht auch in den Nationalpark. Doch, wollten sie. Aber zum Glueck blieben sie nur im Eingangsbereich, waehrend wir weiter in den Nationalpark eindrangen. Wir besuchten Hoehlen, die die Japaner waehrend des zweiten Weltkrieges hier anlegten, sahen Rehe und Affen, kamen dann zu natuerlichen Hoehlen mit Stachelschweinen und sahen dann auch noch Nashornvoegel.
Der Wanderweg war sehr abenteuerlich. Man kann glaube ich nicht von einem Weg sprechen. Es ging mitten durch den Urwald und wir schlitterten oft ein paar Meter. Wir mussten auch noch den einen oder anderen kleinen Bach ueberqueren und kamen nach drei Stunden dann am Strand an. Hier erwarteten uns dann Surfer und Affen. Manche sprangen kurz ins Wasser, dann gingen wir langsam zurueck zu unserem Hotel. Ich hatte noch zwei Stunden bis zum ausgemachten Treffpunkt mit dem Fahrer, so dass ich mich in ein Strandcafé setzte und das Treiben beobachtete. Dann ging es los, auf kleinen engen Strassen nach Baturaden. Auf der Fahrt fing es dann heftig an zu regnen, was leider auch den ganzen naechsten Tag anhalten sollte. Vom Vulkan in diesem Mountain-Resort war leider nicht viel zu sehen.

27.05.2010
Früh morgens ging es weiter. Zunächst wieder nach Norden, denn gestern musste ich den Tempel Cangkuang auslassen. Am Tempel wurde ich dann erst einmal ausgenommen: Nach dem Eintritt zahlen musste ich dann noch zusätzlich für die Bootstour rüber zum Tempel zahlen. Da ich alleine war nahm man mir knapp 7 € ab. Wirklich heftig für die Verhältnisse hier.
Naja, das folgende Erlebnis sollte mich entschädigen.
Der Tempel selber war nicht so doll, den braucht man eigentlich nicht unbedingt besuchen. Doch vom Tempel kann man schön durch Reisfelder laufen und den Leuten beim Reis säen zuschauen. Nach meiner Erfahrung in Thailand wußte ich jetzt genau in welchem Stadium sich das Pflanzen befand und was als nächstes kommen sollte.
Am Tempel waren auch zahlreiche Schulklassen. Es entwickelte sich dann eine Fotosession, bei der alle mit mir fotografiert werden wollten. Das ganze dauerte eine halbe Stunde und alle hatten Spaß. Ich hatte sogar die Möglichkeit mit den Lehrerinnen zu sprechen und so etwas über die Schule zu erfahren. Wir tauschten dann sogar Adressen aus und ein paar Tage später sollte ich dann schon wieder Kontakt mit der Klasse über Internet haben.
Vom Tempel ging es dann weiter nach Kampung Naga, einem kleinen traditionellen Dorf inmitten herrlichster Reisterassenlandschaft. Ein Dorfbewohner führte mich durch das Dorf und erklärte mir, wie das Leben hier läuft.
Anschließend ging es dann weiter zum Nationalpark Pangandaran, wo ich den Abend am Strand ausklingen ließ.

26.05.2010
Heute sollte ich Bandung hassen lernen. Eigentlich nicht die Stadt selber, die ist wie alle Städte hier recht farblos. Der Verkehr sollte mich heute verrückt machen.
Zunächst besuchte ich den Vulkan Tangkuban perahu. Eigentlich nur 30 km entfernt. Doch der Verkehr hält uns auf, so dass wir knappe 70 Minuten benötigen, um zum Vulkan zu kommen.
Dort erwartet mich zunächst eine Menschenmenge an einem großen, rauchenden Krater. Doch wie so häufig, ein paar Meter weiter bin ich fast alleine. Ich laufe also zum zweiten Krater und genieße die Landschaft zwischen den beiden Kratern. Zurück zur Menschenmenge und dann weiter zum Kawah Dombas, eine Flanke des Vulkans aus dem es kräftig raucht und in der es auch ein paar heiße Quellen gibt. Leider beginnt wieder der Regen. In strömenden Regen laufe ich also einen schönen Wanderweg zurück zum Wagen.
Weiter geht es dann nach Malabar, einer schönen Teeplantage. Das heißt: durch Bandung hindurch. Ich glaube dieses Mal waren es zwei Stunden Stop and slow.
Naja, die Fahrt zur Teeplantage stimmte mich wieder milde, wobei ich nicht wirklich sauer war, sondern eher über diese Stadt staunte. So ein Chaos!
Die Straße zur Teeplantage führte immer höher und an immer schöner werdenden Reisterassen. Das Wetter war übrigens wieder gut. Die Regenschauer dauern hier scheinbar immer nur ca. 1 Stunde, eine am Mittag, eine am Abend.
An der Teeplantage mit dem besten Tee Indonesiens bekam ich dann eine kleine Privatführung durch die Plantage und die Fabrik. Das war sehr interessant, vor allem auch, weil die Indonesierin viel Humor hatte und mir so ein paar Geschichten erzählen konnte.
"Mr. Broscha had no wife and children. He was very single"
Nach dem Besuch ging es dann wieder Richtung Bandung und von dort weiter nach Garut.
Bandung? Richtig, wieder stop and slow, dieses Mal statt Hupkonzert Lichthupen-Gala, denn es war schon dunkel.


25.05.2010
Heute morgen habe ich mal wieder das Taxi genommen, um zum Partner zu kommen, wo ich den Wagen angemietet habe. Und siehe da: Wir haben uns nicht verfahren. Zum Glück war ich am Vortag schon da, so dass ich dem Taxifahrer sagen konnte wo ich hin wollte.
Wir kurz das Programm besprochen und dann kam auch schon der Fahrer. Ferdinand, der Partner vor Ort, sagte mir auf Anfrage, dass mein Fahrer Mr. Freddy oder Mr. Friday heißt, so genau wisse er das auch nicht.
Ich entschied mich für Mr. Freddy, denn ich war alleine, auf einer Insel, da wollte ich nicht auch noch einen Freitag an meiner Seite haben!
Wir fuhren dann auch gegen 10.30 h los in Richtung Bogor. Obwohl Bogor einige Kilometer von Jakarta entfernt ist fuhren wir fast durchgehend durch dicht bewohnte Gegenden. In Bogor besuchte ich dann den botanischen Garten mit seiner kleinen zoologischen Abteilung. Ein schöner Einstieg in die Natur Indonesiens. Die ganze Anlage ist allerdings schon etwas in die Jahre gekommen.
Leider fing es dann auch an zu regnen. Es sollte eigentlich Trockenzeit sein, doch davon war nicht so viel zu spüren.
Weiter ging es dann nach Osten in Richtung Pancuk-Pass. Die dichte Besiedelung ging weiter und ich wurde immer froher, dass ich mir einen Fahrer genommen hatte und nicht selber ein Auto gemietet hatte. Der Verkehr ist irre. Jeder fährt wenn nur eine kleine Lücke zu sehen ist. Wenn jemand entgegen kommt, dann soll er etwas auf dem Standstreifen ausweichen. Wenn dort jemand ist (Fahrrad, Mensch, Verkaufsstand) dann heißt es für den ausweichen und / oder hoffen nicht über den Haufen gefahren zu werden. Hinzu kommt eine unheimlich Verkehrsdichte. Auf ein Auto kommen bestimmt 10 Mopeds / Mofas / Motorräder.
Am Straßenrand ein Verkaufsstand nach dem anderen mit hektischem Betrieb. Ein kleiner Schock nach der Ruhe in Thailand. Doch die Landschaft ist schon sehr vielversprechend! Reisfelder, Teeplantagen, schroffe Berge. Das macht schon Appetit auf die kommenden Tage.
Auf dem Weg machen wir dann Mittagsrast. Der Fahrer bringt mich zu einem kleinen Restaurant. Der Wirt schenkt mir nach dem Essen eine Packung Tee. Ich denke, das ist aber nett. Dann kommt die Rechnung und ich denke, das ist aber gar nicht nett! 20 € für Reis und ein paar Kleinigkeiten. Naja, die nächsten Tage werde ich diese Touristenrestaurants meiden. Weiter geht es dann nach Bandung, einer 2,8 Millionenstadt. Die Unterkunft finden wir dann doch recht schnell und abends laufe ich noch ein bisschen durch die Stadt.

24.05.2010
Ich sitze nun in Jakarta und wundere mich etwas ueber diese Stadt.
1. Die Taxifahrer haben keine Ahnung wie man fahren soll. Ich habe das Gefuehl ich kenne mich schon besser aus als die. Beim ersten Taxifahrer habe ich beim 10. Hotel gesagt es sei das Richtige und bin dann ausgestiegen. Dann hat mich ein Motorradfahrer aufgeladen, als ich auf dem Fussweg zum Hotel war. War schon lustig, ich hinten auf einem Motorrad mit 30 km/h, eine Hand am Motorrad, die andere den Rollkoffer hinter mir herziehend. Der Koffer hat es aber unbeschadet ueberstanden. Ich uebrigens auch.
Der zweite Taxifahrer laesst mich irgendwo raus mit dem Kommentar hier irgendwo muesste das Ziel sein.
Der dritte Taxifahrer bittet mich, bei der Destination anzurufen, um nach den Weg zu fragen, dann spricht er 2 Mal 10 Minuten mit meinem Handy und erfragt genauestens den Weg, um ihn dann doch nicht zu finden.
Und der vierte Taxifahrer erfragt die ganze Zeit in der Zentrale ueber Funk den Weg, verfaehrt sich trotzdem und will dann noch zusaetzlich Geld fuer die Funkgespraeche.

2. Die Strassennamen und Numerierungen sind etwas seltsam.
Kein Wunder, dass die Taxifahrer den Weg nicht wissen. Ich habe das Gefuehl, dass manche Strassennamen mehrfach vergeben wurden. Gut, Jakarta ist gross, immerhin leben hier 8 Millionen Leute, aber ein bisschen mehr Fantasie haette ich den Indonesiern doch zugetraut.
Und dann die Nummerierung der Haeuser. Erst kommt z. B. die Nummer 8, geht man ein bisschen weiter, dann kommt die Numer 10, ein bisschen weiter dann die 56, noch ein paar Schritte weiter dann die 41, dann wieder die 10.

Im Nachhinein bekomme ich nun doch Mitleid mit den Taxifahrern.

Ab morgen bin ich dann mit einem Privatfahrer, der wohl nur indonesisch kann fuer 9 Tage auf Java unterwegs. Eine gute Moeglichkeit Indonesisch zu lernen.


23.05.2010
Von Bangkok kommend habe ich nun doch den fruehen Flieger bekommen und landete gegen 17.00 h in Jakarta. Der erste Unterschied zu Thailand faellt mir schon auf. Um 18.00 Uhr ist es schon fast stockdunkel. Bei der Temperatur gibt es allerdings keine grossen Unterschiede. Auch hier liegt die Temperatur ein paar Grade ueber dem Komfortbereich.
Nun bin ich alleine in Jakarta und merke, dass ich mich an die Gruppe aus Thailand gewoehnt hatte. Irgendwie ist der Abend langweilig. Naja, Laptop raus und ein bisschen was tun.

Samstag, 15. Mai 2010

Reisebericht Thailand

23.05.2010
Der letzte Tag in Thailand fing frueh an. Nach dem Fruehstueck ging es aufs Feld, oder besser gesagt, ins Reisfeld. Wir zogen uns eine "nette" Montur an und ab ging es ins Reisfeld. Wir lernten wie der Reis angepflanzt wird und durften auch kraeftig mithelfen. Es war uns allen klar, dass wir unseren Beruf doch nicht austauschen wollen. Reisbauer ist ein hartes Stueck Arbeit.
Jetzt weiss ich auch wieso Asiaten so klein sind. Die Evolution hat sie fuer die Reisfelder so klein gelassen, damit der Ruecken nicht so leiden muss.
Anschliessend gingen wir noch Reis ernten, wobei ich den Umgang mit der Sichel noch etwas lernen muss. Man sollte damit nur den Reis ernten und sich die Sichel nicht in den Fuss rammen!

Anschliessend klauten wir den Enten noch die Eier und dann hieß es auch schon fuer Corinne und mich Abschied nehmen von der Gruppe. Mit einer kleinen Propellermaschine flogen wir dann recht ruhig nach Bangkok, wo wir beide noch unseren jeweiligen Weiterflug buchen konnten.
Von Bangkok ging es dann fuer mich weiter nach Jakarta. Der Reisebericht hierfuer folgt in Kuerze.

22.05.2010
In Dan Sai besuchten wir wiederum eine Pagode, dieses Mal allerdings aus einem etwas anderen Grund. Bei dieser Pagode gab es naemlich ein kleines Museum ueber eine Art Faschingsfest, welches hier im Juni abgehalten wird. Ein kleiner Film und die Masken brachten uns das Fest etwas naeher und wir bereuten, nicht etwas spaeter in Thailand zu sein, wenn das Fest in vollem Gange ist.
Bei einem Tempel konnten wir durch Opfergaben dann einen Wunsch aeussern. Wenn ER da oben bestechlich ist, dann ist ein Kind jetzt hoffentlich gluecklicher. Ich habe bei der Opfergabe weitergegeben, dass er sich den Wunsch eines thailaendischen Kindes herauspicken soll und diesen erfuellen.
Wenn ich also mal in den Himmel kommen sollte (nicht sehr wahrscheinlich), dann werde ich ihn mal fragen.
Wir fuhren dann weiter nach Sukhothai, der ersten Hauptstadt des Landes. Um die Stadt und vor allem die alten Tempel etwas anders zu erleben, nahmen wir das Rad. Wir erradelten uns so die Tempel, eine sehr angenehme Art Sukhothai zu besuchen.
Anschliessend liefen wir noch ueber einen kleinen Markt mit so Koestlichkeiten wie Heuschrecken in verschiedenen Variationen, Fisch mit Pommes (Fish'n'Chips) oder knallbunte kleine geschmacksneutrale Kuechlein.
Kaum im Bus kam dann auch ein heftiger Regenschauer runter. Zum Glueck war das Programm beendet und wir gingen gemuetlich und ueberdacht essen.
Anschliessend, im Hotel, haben wir dann noch den Abend ausklingen lassen. Es war unser letzter gemeinsamer Abend.

21.05.2010
Es hiess frueh aufstehen, den um 06.30 h wollten wir die Moenche des nahegelegenen Kloster sehen, wenn sie Ihr Essen im Gemeindehaus abholen. Doch um 06.30 h waren dann doch alle schon fort.
Wie heisst es so schoen: Der fruehe Vogel faengt den Wurm. Was ist aber, wenn der Wurm noch frueher aufsteht?
Dann gab es ein leckeres Fruehstueck. Gestaerkt machten wir uns dann auf den Weg zu einer kleinen Wanderung, die von Leuten aus dem Dorf geleitet wurde.
Es sollte zu einem Wasserfall gehen, doch ohne Wasser gab es auch keinen Fall, so dass wir die Route etwas geaendert hatten. Es war eine nette Wanderung, bei der wir etwas ueber die Pflanzen und auch etwas ueber die Kultur der Regionen kennenlernten.
Zurueck im Dorf gab es dann einen kleinen Kochkurs, bei dem wir einen Papaya-Salat zubereiteten. Wer davon haben wollte, musste ihn sich selbst zubereiten. Wir bemerkten dabei, dass Deutsche und Thai einen etwas anderen Umgang mit Kuechenmessern haben.
Nach der Mittagspause ging es dann westwaerts, wo wir dann in Dan Sai in einer schoenen, aber leicht renovierungsbeduerftigen Unterkunft uebernachteten. Am Abend kam dann auch der lang erwartete Regen, was jedoch nicht hiess, dass das Klima dadurch wesentlich angenehmer wurde.


20.05.2010
Ich komme nun dazu ein paar Tage nachzutragen. An diesem Tag hatten wir eine laengere Fahrt. Wir liessen es uns aber nicht nehmen uns noch eine Pagode anzuschauen.
Sie war schon schoen, doch der Hoehepunkt des Tages kam nach der Ankunft bei unseren Gastgebern in einem Dorf, das sich auf Homestays konzentriert. Wir waren jeweils zu zweit in 5 Privathaeusern untergebracht, wobei die Haeuser recht unterschiedlich waren. "Mein" Haus war wohl das modernste im Dorf. Ich hatte sogar ein Bett, auch wenn ich es mit Guy teilen musste.
Andere hatten wiederum sehr urige Unterkuenfte, in denen auf Matratzen im Aufenthaltsbereich geschlafen wurde. Aber alles sehr nett.
Dann ging es zum Abendessen. Zuvor wurde noch eine Daci-Zeremonie abgehalten und dann wurde uns das Abendessen serviert. Es wurde eine Rede gehalten und es wurde gesungen. Anschliessend bekamen wir Freundschaftsbaender um das Handgelenk, welche uns eine gute Reise bescheren sollten. Und dann durften wir -endlich- essen. :-)
Nach dem Abendessen gingen wir dann noch zum aeltesten Haus des Ortes und starteten eine Homestay-Party. Ein schoener Tagesabschluss!

19.05.2010
Heute stand der Pha Taem Nationapark auf dem Programm. Nach einer kurzen Fahrt erreichten wir den Nationalpark und begannen eine kleinere Wanderung. Schon der erste Blick über die Abbruchkante sollte allen gefallen. Doch die anschließende Wanderung wurde noch interessanter. Wir konnten nicht nur interessante Felsformationen und schöne Landschaften bestaunen, sondern auch prähistorische Malereien, die mindestens 3000 Jahre alt waren. Elefanten, Fische, Hunde, Hände, etc.: Alles war dabei.
Abgerundet wurde das ganze durch Orchideen, schöne Schmetterlinge, interessante Wespennester und einen schönen Trockenwald.
Zufrieden, aber auch durchgeschwitzt setzen wir uns dann wieder in den Bus und fuhren nach Norden. In Mukdahan machten wir dann Mittagspause, mit Blick auf den Mekong und auf Laos auf der anderen Seite.
Dann hörten wir im Fernsehen (in einem Laden), dass die Anführer der Rothemden zwar aufgegeben hatten, aber dass trotzdem in einigen Städten die Rathäuser angezündet wurden, so auch in Mukdahan. Wir stutzten und wunderten uns, dass in dem Bereich, den wir durchfahren hatten alles so ruhig war. Wir waren in einer Stadt, in der gerade das Rathaus angezündet wurde und wir sahen noch nicht einmal Polizeipräsenz oder sonstige beunruhigende Zeichen.
Alles schien so friedlich.
Dann hörten wir weiterhin, dass auch Schulen und Krankenhäuser von den Rothemden (vermutlich eher den Schwarzhemden) angezündet wurden.
Die Regierung wird in Bangkok nun hoffen, dass die Rothemden wie angekündigt abziehen und die Schwarzhemden hinter sich lassen. Dann wird das Militär wohl etwas härter zur Sache gehen.
Beunruhigende Zeichen, die unserer Gruppe aber keine Angst einjagen. Dafür sind die Kämpfe zu lokal, um uns zu gefährden.
Wir fuhren dann weiter zu einem kleinen Dorf namens Ban Nong Hoi Yai, einem kleinen Lao-Isan-Dorf. Ein Bummel durch das Dorf brachte uns nicht nur Einblicke in das traditionelle Dorfleben, sondern auch nette Gespräche und eine immer größer werdende Kinderschar, die uns folgte. Ein schönes Erlebnis.
Nach einen paar Kilometern Fahrt besichtigten wir dann noch eine interessante Pagode mit betenden Mönchen bevor es dann zu unserem Hotel in Nakhon Phanom ging.

Morgen übernachten wir dann bei Einheimischen in Wang Nam Mok, daher werde ich morgen nichts online stellen können.


18.05.2010
Die Nacht in Bangkok war wieder unruhig. Die Rothemden wollen wohl nicht aufhören. Man sieht im thailändischen Fernsehen Bilder wie Rothemden auch Kinder als Schutzschilder nehmen.
Traurig!
Es scheint sich aber herauszukristallisieren, dass die Rothemden eigentlich nicht die Gewalttäter sind, sondern dass es noch eine Gruppierung innerhald der Rothemden gibt, die sogenannten Schwarzhemden. Diese wollen die Monarchie stürzen und schüren daher Unruhen.
Gestern abend bin ich noch durch die Stadt mit einem Tuk-Tuk gefahren und habe auch eine friedliche Versammlung der Rothemden gesehen. Surin ist eine Hochburg der Rothemden, doch alles blieb friedlich.

Unser Programm heute sollte aus verschiedenen Handwerken bestehen. Dabei besuchten wir kleine Dörfer, wie es sie hier zu Tausenden gibt und in denen auch fast überall ein Handwerk ausgeübt wird.
Zunächst fuhen wir zu einem Dorf, in dem Seide zu Stoffen verarbeiten wird. Wir sahen den Färbungsprozess und die Webarbeiten.
Angenehm war, dass wir hier nicht am Ende in einen Verkaufsraum genötigt wurden, um dann etwas zu kaufen, wie dies in China oft der Fall ist. Auch warteten keine Händler auch uns, die uns "Lolex" oder andere "Markenartikel" verkaufen wollten.
Am Nachmittag besuchten wir dann auch noch ein Dorf, in dem Blechwaren hergestellt werden. Die Herstellung ist noch so archaisch, wie sie es vor Hunderten von Jahren bei uns war.
Vielleicht stellten wir westlichen Touristen uns deshalb so dumm an, um den genauen Vorgang zu verstehen. Nach einigen Erklärungen verstanden dann aber auch wir wie es funktioniert.
Was die Thailänder von uns hielten bleibt ihr Geheimnis.
Wir fuhren dann weiter und erreichten dann schließlich den Mekong. Auf einer kleinen Bootsfahrt konnten wir dem Treiben auf dem Fluss zuschauen und bezogen dann anschließend unser Hotel, direkt am Ufer gelegen.

17.05.2010
Wiederum um 07.00 h starteten wir vom Hotel und fuhren zum Tempel Prasat Hin Phimai, Thailands größtem Sandsteintempel aus der Zeit der Khmer. Wir besichtigten in Ruhe diesen Tempel und fuhren dann weiter zum nächsten Khmer-Monument Thailands, den Phanom Rung Historical Park. Schön auf einem Hügel gelegen ist dieser aus Sandstein gebaut. Die filigrane Steinmetzarbeit beeindruckt.
Nach einem Mittagessen in einem lokalen Restaurant planten wir einen weiteren kleinen Tempel zu besichtigen, doch der spontane Besuch einer Schule machte uns da einen Strich durch die Rechnung. Wir alle beschlossen statt den Tempel zu besuchen etwas länger bei den Schülern zu bleiben. Den Schülern dürfte es gefallen haben, doch auch die Lehrer waren bei guter Laune. Bei dem heutigen Einschulungstag stand vermutlich sowieso noch nicht viel auf dem Lehrplan.
Zum Abschluss des langen Tages besuchten wir dann noch ein Elefantendorf. Höhepunkt hier war ein 26 Tage altes Elefantenbaby, welches noch nicht ganz sicher auf den Füssen zu sein schien.
In Surin beendeten wir dann den Tag in einem kleinen Straßenrestaurant.


16.05.2010
Heute morgen gind es früh los. Um 07.00 h fuhren wir bereits vom Hotel los, da wir den Zug nach Ayutthaya nehmen wollten. Am Bahnhof hatten wir dann noch etwas Zeit, um den Bahnhof zu erkunden. Um 08.20 h ging es dann im nicht klimatisierten Abteil los. Wir saßen mitten in einer menge Thailänder, die aber noch weiter fuhren als wir. Es war ein interessantes Erlebnis.
In Ayutthaya besichtigten wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten mit einem Tuk Tuk.
Diese Stadt war von 1350 bis 1767 die Hauptstadt Thailands und dementsprechend viele Tempel gibt es hier. Diese Tempel gehören seit einigen Jahren auch zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Nach einer kurzen Erfrischung ging es dann weiter mit dem Bus zum Khao Yai - Nationalpark. Hier war nur die Mittagspause eingeplant, doch die Umgebung versprach eine herrliche Landschaft. Beim nächsten Mal werde ich hier etwas länger verweilen und den Park zu Fuß erkunden.
Da der Schwerpunkt der Reise aber dem Nordosten des Landes galt, ging es dann weiter nach Korat. Nach dem Abendessen gingen wir noch auf den interessanten Nachtmarkt.
Von Bangkok erreichte uns die Nachricht, dass in der Nacht noch Gefechte waren, doch die Rothemden sich mittlerweile in der Stadt verteilen, um so besser Unruhen schüren zu können.
Es waren in der Nacht auch schon weniger Gefechte als an den Vortagen.
Bei unserer Abfahrt aus Bangkok am frühen Morgen haben wir jedoch wieder nichts von den Unruhen mitbekommen.
Wenn man bestimmte Stadtteile meidet, scheint Bangkok ganz normal bereisbar zu sein. Hier vor Ort scheint die Lage weniger dramatisch als von den Medien berichtet.


15.05.2010
Da habe ich mir den passendsten Zeitpunkt ausgesucht, um Thailand zu besuchen, dachte ich mir vor ein paar Tagen, als die Medien über die Unruhen in Bangkok berichteten.

Jetzt bin ich vor Ort und merke überhaupt nichts davon, obwohl es sich zugespitzt haben soll. Aber wie doch erwartet spielt sich die ganze Unruhe nur in einem Viertel in Bangkok ab. Bei der Besichtigung von Chinatown und der Bootsfahrt haben wir von den Unruhen nichts mitbekommen. Lediglich die Straße waren ruhiger als normal. Zur Zeit pulsiert hier das Leben nicht. Aber gefährlich ist es keinesfalls.

Morgen beginnt dann das richtige Programm im Nordosten Thailands. Mal sehen, wie es dort sein wird.

Freitag, 14. Mai 2010

Unser neuer Blog geht heute Online.

Wir werden hier interessante Neuigkeiten zu Reisen und naturkundlichen Themen veröffentlichen.

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen.

Olaf Wuppermann